Jüngstes Beispiel Documenta: Der Antisemitismus ist soziale Realität. Er ist auch Realität in der deutschen Gesellschaft, die ihn längst überwunden haben sollte - zumindest dann, wenn sie die Lehren aus der eigenen Geschichte ernst nähme. Wir fragen: Weshalb schafft es die deutsche Gesellschaft nicht, den Antisemitismus in all seinen Ausprägungen hinter sich zu lassen?
Wieso machen Frauen die Erfahrung, dass sie nicht ausreden können? Röggla redet deswegen so schnell - als Kompensation und als Eingeständnis, immer noch nicht alles gesagt zu haben. Eine Vorlesung als Performance ihres Scheiterns.
Die Macht der Maschinen und von KI und ihr Einfluss auf unser Bewusstsein: deren heutiges Ausmaß hat Philip K. Dick mit fast satirischer Präzision vorweggenommen. Science Fiction und Utopie sind hier nur in die Zukunft verlagerte, bis zur Kenntlichkeit verzerrte Zustandsbeschreibungen unserer Gegenwart.
Alle wollten alte werden. Keiner will es sein. Dabei könnten wir mit einem positiven Blick auf die letzte Lebensphase viel gewinnen!
Geranien, Dahlien, Astern... Eigentlich Inbegriff unserer heimischen und idyllischen Hortikultur. Aber eigentlich haben diese Pflanzen lange Reisen hinter sich. Ihre Herkunft erzählt auch von Aneignung, Gewalt und Ausbeutung.
Exzess, Trance, Ekstase: Die Lust auf den Rausch gehört zum Menschen. Drogen braucht er dafür nicht zwingend. Julia Vorkefeld unternimmt einen Erkenntnistrip durch Tradition und Gegenwart der Rauschkultur.
Martin Zeyn hat eine Corona-Erkrankung durchgemacht. Er musste feststellen: wie über das Virus geredet wurde, ließ ihn nicht kalt. Er betrachtete seinen Körper übergenau - und verunsichert. Was verändert sich, wenn jemand, weil ansteckend, zu einer Bedrohung seiner Umgebung wird? Wie wirkt die tägliche Aufzählung der Corona-Toten in den Medien auf die Psyche? Macht die Art und Weise, wie wir über Krankheiten reden, alles noch schlimmer?
Kinder nach Design - rein wissenschaftlich längst keine Fiktion mehr. Die ethischen Fragen dahinter sind aber mindestens so komplex wie die medizinischen Verfahren: Können Eltern irgendwann Ronaldos, Monroes und Einsteins bestellen? Sollten sie es können? Sind wir auf dem Weg in eine neue Klassengesellschaft, aus jenen, die sich Designbabys leisten können, und jenen, denen das Geld dafür fehlt? Ist die absolute Kontrolle über den Nachwuchs wünschenswert?
Ohne Mobilität ist unsere Gesellschaft nicht denkbar, aber mit der Mobilität von heute werden wir morgen nicht weiterkommen. Wir fragen Sarah George, Monika Popp und Andreas Rade: Was muss sich ändern? Was ist die Mobilität von morgen?
Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer fragen, was Amok über unsere Gesellschaft sagt und aus unserer Gesellschaft macht, was die Medien und der Neoliberalismus damit zu tun haben und ob es überhaupt noch sinnvoll ist, zwischen Amok und Terror zu unterscheiden.