Warum wollen wir als “schön” gelten? Nach welchen Idealen streben wir? Diesen Fragen gehen wir, Nada und Agatha, in unsere neuen Podcast-Folge “Spargelstecher&Ölauge” nach. Auch beschäftigen wir uns damit, was in unterschiedlichen Ländern als schön gilt: Während Nada in Deutschland viele Komplimente wegen ihrer braunen Haut und dunklen Augen bekommt, loben zum Beispiel Lateinamerikaner oder Asiaten Agathas blasse Haut und “puppenhaftes” Aussehen. Die Vermutung liegt nahe: “Das Schönheitsideal” gibt es nicht. Was wir als ästhetisch empfinden, ist geprägt von unserem kulturellen Hintergrund.
Einen Polnischen machen, jemanden türken oder hinter schwedischen Gardinen sitzen: In unserer Alltagssprache verwenden wir viele Redewendungen oder Floskeln, deren Ursprung wir uns gar nicht bewusst sind. Wenn wir einen wortlosen und damit eigentlich unhöflichen Abschied den Polen unterstellen, ist das, bei näherer Betrachtung, allerdings vielleicht gar nicht so witzig – genauso wenig Täuschungsversuche mit Türken zu verbinden oder rätselhafte Sprache mit den Spaniern. Im Zweifelsfall sind es immer die anderen, die etwas Komisches machen – das lassen solche Redewendungen, wie die oben genannten zumindest vermuten. So stellt Nada in unserer neuen Podcast-Folge “Spargelstecher&Ölauge” auch fest: “Viele schlechte Dinge sind immer dem Nachbarn angedichtet worden – die haben all das Schlechte, wir nicht, wir sind super.”
Komme, was wolle: Wir stehen zu unseren Freunden. Kleine Macken machen den Charakter der besten Freundin erst liebevoll, und selbst ein dicker Streit mit deinem Kumpel macht eurer Freundschaft nichts aus. Deswegen ist es doch okay, wenn er dich ab und an mal Kanake nennt. Oder wenn deine beste Freundin meint, Flüchtlinge hätten in Deutschland nichts zu suchen, weil die sich einfach nicht integrieren könnten. Oder? In dieser Folge überlegen Nada und Agatha laut, wie wir mit Rassismus unter Freunden umgehen sollten. Was ist stärker - Loyalität oder politische Gesinnung?
Deutsche Kinder machen nach der Schule erst mal ihre Hausaufgaben, essen gemeinsam mit ihren Eltern Schwarzbrot zu Abend, schauen dann vielleicht noch das Sandmännchen (Fernsehen ist ansonsten nur erlaubt, wenn “Die Sendung mit der Maus” kommt) und gehen dann pünktlich um 20 Uhr ins Bett. Kinder von Migranten hängen nach der Schule erst mal auf dem Bolzplatz ab, sind laut und prollig, essen abends Fladenbrot oder Reis oder irgendeine Pampe mit unaussprechlichem Namen und gehen erst schlafen, wenn sie Lust haben. Das Klischee von den am Spielplatz herumlungernden, zum Beispiel türkischen oder russischen, Kindern kennen wir alle. Ist das ein Zeichen von Verwahrlosung – oder zeugt die scheinbar größere Freiheit einfach nur von einem anderen kulturellen Hintergrund?
Kennt ihr das Gefühl, so richtig Gangsta zu sein, obwohl ihr nichts dafür getan habt? Nein? Wir schon! Wir sind in Stadtteilen groß geworden, die in Deutschland den Ruf genießen, das inkarnierte Sodom und Gomorrha zu sein. Obwohl dort niemand einem Gänseblümchen was zuleide tun würde. Naja, das ein oder andere Delikt gab es in unserer Hood schon. Was es bedeutet, im Brennpunkt aufzuwachsen, hört ihr heute im Podcast.
Jeder Fünfte in Deutschland hat Migrationshintergrund - und obwohl wir kulturelle Vielfalt ziemlich spitze finden, ist manch eine Otto-Normalkartoffel ziemlich verwirrt darüber, wie man mit unseren ausländischen Mitbürgern eigentlich umgehen darf. Ist es okay, wenn man von den süßen Schokobabys schwärmt? Darf ich dem Ali sagen, dass er für einen Kanaken ziemlich gut aussieht? Und warum ist die asiatische Nachbarin eigentlich beleidigt, wenn wir ihre Ping-Pong-Kunststücke bewundern? In Zeiten von Political Correctness wollen wir natürlich niemandem auf den Schlips treten. Wer konstant verwirrt ist, ob man den Polacken für seine tollen handwerklichen Künste loben oder dem Pleite-Griechen einen Euro für die Familie in Thessaloniki zustecken darf, sollte sich diesen Podcast anhören. Nada Assaad und Agatha Kremplewski erklären, wie wir unseren Ausländern Wertschätzung entgegenbringen und welche Fettnäpfchen man als Gutmensch meiden sollte. Die gebürtigen Deutsch-Syreri...